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Medien
  • ARD
  •  | Helmut Fischer



















Dreiteilige Doku-Serie

BEING JÉRÔME BOATENG

AB FREITAG, 21. NOVEMBER 2025 | ARD MEDIATHEK FREITAG, 21. NOVEMBER 2025 | 23:55 UHR | DAS ERSTE | Folge 1



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Online-Redaktionen haben die Möglichkeit den Trailer zu "Being Jérôme Boateng“ über folgenden Embed-Code kostenfrei in ihrer Berichterstattung einzubinden: <div style="width:100%;padding-top:56.25%;position:relative;background:#000;"><iframe style="position:absolute;left:0;right:0;bottom:0;top:0;border:0;height:100%;width:100%;" allow="autoplay; fullscreen" src="https://1.ard.de/jerome-boateng-trailer-embed-pm"></iframe></div> Bitte beachten Sie dabei die AGB.

Stand: November/2025



Die dreiteilige Doku-Serie „Being Jérôme Boateng“ beleuchtet die beispiellose Karriere eines Fußballweltmeisters der „Generation Integration“, aber auch seine Verurteilung wegen vorsätzlicher Körperverletzung und den Umgang damit im System Profifußball.

„Being Jérôme Boateng“ erzählt die Geschichte eines Ausnahmefußballers zwischen Triumph und Absturz. Vom Bolzplatz zum Weltmeistertitel 2014, vom gefeierten Integrationssymbol zum verurteilten Täter wegen Körperverletzung gegen seine Ex-Partnerin. Die Doku-Serie blickt hinter die Fassade des Profifußballs – ein System, das Helden hervorbringt, aber den Menschen vernachlässigt. Und sie beschäftigt sich mit der Frage, wie ein Fußballspieler medial und gesellschaftspolitisch zur Vorzeigepersönlichkeit hochstilisiert und mit Erwartungshaltungen überfrachtet wird. Die Geschichte Boatengs ist damit auch eine von falschen Projektionen, die zum Nachdenken über unseren Umgang mit und unsere Sehnsucht nach Sport-Idolen anregt: Was wollen wir in ihnen sehen? Müssen Fußballer Helden sein?

Die Serie von Annette Baumeister, Anna Grün und Ulrike Schwerdtner schafft ein vielschichtiges und multiperspektivisches Porträt – mit exklusivem Archivmaterial und bislang ungesehenen Einblicken. Jérôme Boateng äußert sich erstmals umfassend selbst. Zu Wort kommen u.a. auch sein Vater Prince Boateng, Horst Hrubesch, Lukas Podolski und Investigativjournalistin Gabriela Keller.

BUCH und REGIE
Annette Baumeister

Anna Grün

Ulrike Schwerdtner
REDAKTION
Dagmar Biller (BR, federführend)

Johanna Teichmann (BR)

Sabine Harder (SWR)

Thomas Schneider (SWR)

Franziska Schulz-Elmalih (rbb)

Eine Produktion der Flow Media Company im Auftrag des BR, SWR und RBB.

Drehzeit: von Oktober 2024 bis Herbst 2025

Drehorte: München, Berlin, Hamburg, Antalya

Verweildauer in der ARD Mediathek: ab 21. November 2025 für fünf Jahre.



Alle Folgen im BR Fernsehen Mittwoch, 10. Dezember 2025, ab 22 Uhr

  • Bild: BR/Johannes Straub

FOLGEN



Folge 1: „Gegen alle Widerstände“

Jérôme Boateng wächst in den 1990er-Jahren in Berlin-Charlottenburg auf. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater stammt aus Ghana. Kaum konnte Jérôme laufen, war der Ball sein ständiger Begleiter. Auch nach der Trennung seiner Eltern bleibt der Fußball eine verlässliche Konstante. Als er Jahre später seine Halbbrüder Kevin und George kennenlernt, entdeckt er durch sie den rauen Käfigfußball im Berliner Wedding – ein Ort, an dem Talent und Härte über Zugehörigkeit entscheiden. Die brüderliche Rivalität prägt Jérômes Ehrgeiz. Während Kevin früh als Ausnahmetalent gilt, sucht Jérôme seinen eigenen Weg – leiser, disziplinierter, aber nicht weniger entschlossen. Auch rassistische Anfeindungen auf und neben dem Platz können ihn nicht aufhalten. Mit dem Wechsel zum HSV will er sich aus dem Schatten seines Bruders befreien und sich im Profifußball beweisen. In dieser Zeit beginnt auch eine Beziehung, die Jahre später in einem langwierigen Gerichtsprozess enden wird.



Folge 2: „Ins Rampenlicht“

Jérôme Boateng und sein Bruder Kevin teilen den Traum, für Deutschland zu spielen. Doch als Kevin aus der U21 fliegt, steht Jérôme vor einer Entscheidung – Loyalität zum Bruder oder Karriere beim DFB? Er entscheidet sich für den eigenen Weg. Mit dem Wechsel zum FC Bayern München findet er sportlich Heimat, aber kein stabiles privates Glück. Mit seiner langjährigen Partnerin wird er Vater von Zwillingen, doch Schlagzeilen über eine vermeintliche Affäre mit Gina-Lisa Lohfink bringen ihn 2012 in Erklärungsnot. Bundestrainer Jogi Löw kritisiert ihn öffentlich – Boateng antwortet auf seine Weise: mit Leistung. Zwei Jahre später erreicht Jérôme Boateng den Höhepunkt seiner Karriere: den WM-Titel 2014 in Brasilien – gefeiert als Symbol für ein neues, vielfältiges Deutschland. Zwei Jahre zuvor tritt eine 16-jährige bei Germanys Next Top Model ins Licht der Öffentlichkeit, die bald Teil seines Lebens werden wird: Kasia Lenhardt.



Folge 3: „Vom Helden zum Angeklagten“

Weltmeister, Werbegesicht, Womanizer – nach dem WM-Sieg 2014 und der Gauland-Affäre wird Jérôme Boateng als Integrationsfigur gefeiert. Doch privat gerät sein Leben mehr und mehr aus dem Takt: toxische Beziehungen, familiengerichtliche Auseinandersetzungen mit der Mutter seiner Zwillinge. In einem Interview mit der BILD-Zeitung spricht Jérôme öffentlich über die Beziehung zu Kasia Lenhardt. In der Folge wird Lenhardt in den sozialen Medien massiv angefeindet und nimmt sich daraufhin am Geburtstag ihres Sohnes das Leben. In Folge der Anzeige seiner Ex-Partnerin und Mutter seiner Zwillinge wird er in einem ersten Prozess zu einer Geldstrafe in Millionenhöhe verurteilt. Der Fußballweltmeister steht vor einem Scherbenhaufen: Er verliert seinen Platz beim FC Bayern München und auch in zweiter Instanz vor Gericht. Am Ende dieser Entwicklungen stehen ein abgemildertes Urteil wegen vorsätzlicher Körperverletzung zulasten seiner Ex-Partnerin, ein eingestelltes Ermittlungsverfahren im Fall Lenhardt, das Ende seiner Laufbahn als Profifußballer und der Erwerb einer Trainerlizenz. Offen bleibt die Frage: Welchen Platz wird Jérôme künftig im Profi-Fußball – und in der Gesellschaft – einnehmen?



  • Bild: BR/Johannes Straub

Alle drei Folgen sind ab 21. November 2025 in der ARD Mediathek verfügbar: 1.ard.de/being-jerome-boateng

Statements | Redaktion und Produktion

Warum eine Dokumentation über und mit Jérôme Boateng?

Redaktion | Dagmar Biller, Johanna Teichmann (BR)

Kaum eine Persönlichkeit polarisiert wie Jérôme Boateng. Für die einen ist er der WM-Held, der weltbeste Verteidiger, der mit dem FC Bayern München alle Titel gewonnen hat, die Stil-Ikone der 2000er Jahre und das Integrationswunderkind. Für die anderen ist er ein Frauenschläger, der seine Lebensgefährtin mit einer sogenannten NDA (Non-Disclosure-Agreement/Verschwiegenheitsverpflichtung) unter Druck gesetzt haben soll.

Aber wer ist der Mensch Jérôme Boateng? Welche Rollen wurden ihm von der Gesellschaft zugeschrieben? Inwieweit steht er für ein Abbild einer ganzen Generation und geriet in die Mühlen der „Social-Media-Gerichte“, im Spannungsfeld von Integrations-Politik („Wir schaffen das“) und der Me-too-Bewegung?

Für uns als „Redaktion Dokumentationen des Bayerischer Rundfunks“ wird es genau da interessant, wo Schwarz und Weiß in Grau verschwimmen, wo ein differenzierter Blick gefragt ist. Nach dem Abschluss der gerichtlichen Auseinandersetzungen und seinem Karriere-Ende im September 2025 ist es der ideale Zeitpunkt ein multiperspektivisches Bild seines Lebens zu zeichnen – umfassender und differenzierter als es bisher in der Öffentlichkeit gemacht wurde.

„Being Jérôme Boateng“ ist die bisher einzige Dokumentation, die seinen kompletten Lebensweg zeigt und die erste, in der sich Jérôme Boateng selbst äußert. Wir als BR und ARD stehen für eine differenzierte und ausgewogene Erzählweise, die die Rechte der Betroffenen wahrt.









  • Bild: BR/Johannes Straub

Der Fall Boateng – ein Spiegel gesellschaftlicher Erwartungen und medialer Dynamiken

Produktion | Anna Grün, Ulrike Schwerdtner (Produzentinnen)

Kaum ein deutscher Profifußballer steht so sehr für die Extreme zwischen Triumph und Absturz wie Jérôme Boateng: Weltmeister, Champions-League-Sieger, mehrfacher Deutscher Meister und Pokalsieger mit dem FC Bayern und Integrationsfigur. Andererseits der Suizid seiner Ex-Freundin Kasia Lenhardt nach einem diffamierenden Interview, das Jérôme Boateng der BILD-Zeitung gab und eine Verurteilung wegen vorsätzlicher Körperverletzung im Prozess gegen seine ehemalige Lebensgefährtin. Erfolg, Ruhm und Fall verdichten sich in seiner Biografie, die immer auch Spiegel gesellschaftlicher Erwartungen und medialer Dynamiken ist.

Deshalb wollten wir diese komplexe Lebensgeschichte erzählen – differenziert, distanziert, multiperspektivisch und stets mit dem Bewusstsein für journalistische Verantwortung und den Schutz persönlicher Rechte. Auch die Angehörigen von Kasia Lenhardt wurden um ein Gespräch gebeten, lehnten dies jedoch ab, was wir natürlich respektiert haben. Im September 2025 hat Jérôme Boateng überraschend einem Interview zugestimmt. Seine Perspektive ergänzt die filmische Auseinandersetzung.

Wer ist dieser Mann, der diese Gegensätze in sich vereint? Woher kommt er? Uns war es wichtig, die ganze Geschichte Jérôme Boatengs zu erzählen. Unser Interesse gilt nicht der Skandalisierung, sondern der vielschichtigen Darstellung des Menschen hinter der öffentlichen Figur. Diese Doku will nicht werten, sondern verstehen: Wie entsteht ein Held – und was passiert, wenn dieser fällt? Welche persönlichen Wendepunkte, gesellschaftlichen Erwartungen und welche medialen Mechanismen führen zu einer solchen Zäsur? Die Debatte um Jérôme Boateng berührt eine größere Frage: Wie gehen wir als Gesellschaft mit Schuld, Moral und Neubeginn um?

Die Umsetzung dieses Projekts war eine Herausforderung: Mehr als ein Jahr haben wir recherchiert, Akten und Gerichtsurteile ausgewertet, einen Deep-Dive in die digitale Welt unternommen und zahlreiche Gespräche – auch off the record – geführt. Wir haben mit Menschen gesprochen, die Jérôme Boateng auf seinem Weg begleitet haben, und mit solchen, die sich von ihm entfernt haben. Zahlreiche Interviewanfragen blieben unbeantwortet, andere wurden kurzfristig abgesagt. Wir haben einen Einblick in das System Profifußball gewonnen, das von Loyalität, Schweigen und der konsequenten Pflege von Image und Marke bestimmt wird. Unterstützt wurden wir dabei von dem Journalisten und Autor Michael Horeni, der uns als Fachberater in Sachen Fußball zur Seite stand, und von juristischen Expert*innen, die alle Aussagen geprüft haben. Dieses Projekt zu realisieren bedeutete, sich immer wieder zwischen journalistischer Präzision und juristischen Fakten zu bewegen – und dabei dem Anspruch treu zu bleiben, ein möglichst unverzerrtes Bild zu zeichnen.





  • Bild: BR/Johannes Straub

Ausgewählte Zitate





Diese Sache begleitet ihn sein Leben lang. Er muss mit der Schuld leben, dass seine Ex-Partnerin sich das Leben genommen hat und dass es öffentlich ist, dass er mehr oder weniger der Grund oder der Auslöser dafür war. Das hat unfassbar viel mit seinem Leben, mit seinem Image, mit seinem Job gemacht. Cathy Hummels (Influencerin, Unternehmerin)
Für mich ist es einfach wichtig, mich zu äußern, weil der Jérôme Boateng der letzten sechs Jahre – das ist nicht Jérôme Boateng, sondern da gehört viel mehr dazu. Jérôme Boateng
Ich habe gedacht, man geht darüber hinweg, wie man es immer gemacht hat: abgehakt als ein privates Problem. Gabriela Keller (ehemalige Investigativjournalistin Correctiv zu den Vorwürfen gegen Jérôme Boateng)
Ich glaube, dass die Geschichte zu meinem Leben dazugehört. Ich habe daraus gelernt. Ich wollte einfach meine Sichtweise nach all den Jahren mitteilen. Jérôme Boateng
Es ist nicht normal, dass wir in einem Zeitalter leben, wo du von Millionen von fremden Menschen gesagt bekommst: bitte stirb! Gizem Çelik (Creatorin, Podcasterin, Popkultur-Expertin zu Nachrichten in den Sozialen Medien an Kasia Lenhardt nach einem BILD-Zeitungsinterview von Jérôme Boateng. Lenhardt nahm sich kurz darauf das Leben.)
Für mich war er einer der weltbesten Innenverteidiger. Er hat eine Phase gehabt, in der hat er dermaßen überragend gespielt. Er war der maßgeschneiderte Innenverteidiger, wie man ihn sich wünscht: schnell und beweglich. Horst Hrubesch (Trainer U-21 Nationalmannschaft)
Jérôme Boateng war einer der ersten, der die herkömmliche Definition des Innenverteidigers aufgelöst hat. Verteidigen ja, aber dann muss es nach vorn gehen. Dann muss jemand schnell, kreativ und technisch gut sein und das war er. Marcel Reif (Sportjournalist)





  • Bild: BR/Johannes Straub

Die Interviewpartner:innen



Jérôme Boateng

Prince Boateng, Vater

Lukas Podolski, Fußballweltmeister 2014

Horst Hrubesch, Trainer U-21 Nationalmannschaft

Thomas Helmer, ehemaliger Nationalspieler, Sportmoderator

Cathy Hummels, Influencerin, Unternehmerin

Cacau, ehemaliger Nationalspieler und Integrationsbeauftragter des DFB

Änis Ben-Hatira, Freund und Profi-Fußballer bei Hertha BSC

Gora Sen, Jugendtrainer Tennis Borussia Berlin

Frank Friedrichs, Jugendtrainer Hertha BSC

Dirk Kuhnert, Jugendtrainer Hertha BSC

Sylvie Banecki, Klassenkameradin auf der Poelchauschule, Spielerin FC Bayern München

Christine Zedel, Lehrerin auf der Poelchauschule

Katja Kraus, ehemalige Fußballspielerin und ehemaliges Vorstandsmitglied des HSV

Željko Ristić, Streetworker Berlin-Wedding

Stefan Hermanns, Sportjournalist Tagesspiegel

Christian Falk, Podcast FC Bayern, BILD-Sportchef

Michael Horeni, Sportjournalist FAZ, Buchautor „Drei Brüder Boateng“

Daniel Müksch, Sportjournalist Bunte, Buchautor

Gabriela Keller, ehemalige Investigativjournalistin Correctiv

Susanne Klehn, Boulevardjournalistin, ARD Brisant

Marcel Reif, Sportjournalist

Gizem Çelik, Creatorin, Podcasterin, Pop-Kultur Expertin

Jacqueline Belle, Moderatorin, Bayern 3

Dr. Laurent Lafleur, Pressesprecher Oberlandesgericht München





  • Bild: BR/Johannes Straub

Alle drei Folgen von „Being Jérôme Boateng“ sind im Presse-Vorführraum zur Ansicht verfügbar: presse.daserste.de/video/vorfuehrraum/index.html

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Dagmar Biller (BR) Johanna Teichmann (BR)
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