Stand: Juli/2025
Das andere Berlin! Der andere Blick auf die Hauptstadt: 13 neue Folgen „Die Heiland – Wir sind Anwalt“ über die blinde Anwältin Romy Heiland in Berlin.
Romy Heiland setzt auf ihr eingespieltes Team: ihre Assistent:innen Tilly Vogel und Ringo Holländer. Als blinde, selbstständige Anwältin ist Romy auf Stabilität und Verlässlichkeit angewiesen – vor allem angesichts der Erschütterungen, die beruflich und privat über sie hereinbrechen. Oberstaatsanwalt Dr. Wolfgang Tümmler steht vor ihrer Tür, er ermittelt im Zusammenhang mit einem Geldwäschevorwurf, was sie ihre Zulassung als Anwältin kosten könnte. Romy ist sich keiner Schuld bewusst, oder hat sie etwas übersehen, hat Tilly einen Fehler gemacht? Privat wird Romys Leben in seinen Grundfesten erschüttert, als eine junge Frau in ihrer Kanzlei auftaucht: Serafina Bento, behauptet die Tochter von Paul Heiland zu sein. Für Romy stellt sich die Frage, was haben ihre Eltern ihr verschwiegen und was weiß ihre Mutter, Karin Heiland? Romy braucht Ben Ritter mehr denn je; er ist der einzige, dem sie noch vertrauen kann und der ihr zur Seite steht. Mit ihrem juristischen Widerpart, der Staatsanwältin Odette Santos eint Romy mehr als ihr lieb ist, beide kämpfen leidenschaftlich um Wahrheit und Gerechtigkeit und das Recht ihrer Mandant:innen.
„Die Heiland – Wir sind Anwalt“ führt in der 5. Staffel an spektakuläre, bisher wenig gezeigte Orte in und um Berlin: Berlins ältestes Gemäuer, die Zitadelle Spandau, das militärhistorische Museum in Gatow, die Filmstudios Babelsberg oder die Falknerei in Potsdam.
BESETZUNG
ROMY HEILAND | Christina Athenstädt |
TILLY VOGEL | Sina Reiss |
KARIN HEILAND | Peggy Lukac |
BEN RITTER | Peter Fieseler |
DR. WOLFGANG TÜMMLER | Bernhard Schir |
ODETTE SANTOS | Anne Diemer |
RINGO HOLLÄNDER | Tim Kalkhof |
SERAFINA BENTO | Jane Chirwa |
VERONICA STRAUSS | Anne Müller |
u. v. a. | |
STAB
DREHBUCH | Stefan Barth
Tamara Sanio
Andreas Fuhrmann
Thomas André Szabó
Aglef Püschel
Nina Blum
Ralf Kinder
Marlene Schwedler
Felicitas Sieben |
REGIE | Oliver Schmitz
Christoph Schnee
Kerstin Ahlrichs
Oliver Dommenget |
KAMERA | Florian Foest
Christoph Krauss
Carl Finkbeiner |
SZENENBILD | Romy Gawlik
Stefan Lincke |
KOSTÜM | Claudia Karla Koch |
MASKE | Antje Langner
Kathrin Buhlan |
SCHNITT | Oliver Grothoff
Bernd Schriever |
TON | David Kammerer, Kai Ziarkowski |
MUSIK | Thomas Klemm |
CASTING | Charlotte Siebenrock |
AUFNAHMELEITUNG | Laura Heich
Andreas Flieger |
PRODUKTIONSLEITUNG | Frank Nitz
Christian Nachbar |
HERSTELLUNGSLEITUNG | Steffen Günther
Ebrahim Sarfaras
Torsten Klein (RBB) |
PRODUZENTINNEN | Lena Kraeber
Dedina Dettmers (Olga Film) |
PRODUCERIN | Helena Rössle (Olga Film) |
REDAKTIONELLE MITARBEIT | Rudolf Bohne (RBB) |
EXECUTIVE PRODUCER ARD
und REDAKTION
| Daria Moheb Zandi (RBB) |
„Die Heiland – Wir sind Anwalt“ ist eine Produktion der Olga Film im Auftrag der ARD-Gemeinschaftsredaktion „Serien im Hauptabendprogramm“ unter der Federführung des Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Making-Of: Folge "Alles was zählt" Zu Gast: Jeanette Biedermann als Jenny Wehran
Romy Heiland (Christina Athenstädt, r.) vertritt die Sängerin Jenny Wehran (Jeanette Biedermann, l.), deren Karriere als Solo-Sängerin wegen eines Plagiatsvorwurfs auf dem Spiel steht.
Romy Heiland (Christina Athenstädt, l.) versucht, stellvertretend für Jenny Wehran (Jeanette Biedermann, M.), die Poetry-Slammerin Luise Reimann (Elizabeth Churcher, re.), die Jenny ein Plagiat vorwirft, zum Einlenken zu bewegen.
Romy Heiland (Christina Athenstädt, l.) und Tilly Vogel (Sina Reiß, M.) versuchen sich mit Hilfe eines Security-Mannes (Ibrahim Al-Khalil, r.) ein Bild von dem Unfall-Hergang zu machen, der ihrer Mandantin unterstellt wird.
Romy Heiland (Christina Athenstädt, m.) wird unterstellt, Mandantengelder unterschlagen zu haben, was zur Durchsuchung ihrer Privatwohnung führt – unter persönlicher Leitung von Oberstaatsanwalt Dr. Wolfgang Tümmler (Bernhard Schir, r.).
Die Sängerin Jenny Wehran (Jeanette Biedermann) wird verdächtigt, die Poetry-Slammerin Luise Reimann (Elizabeth Churcher) mit ihrem Auto von der Straße abgedrängt und anschließend Fahrerflucht begangen zu haben. Die junge Frau ist mit ihrem E-Roller gestürzt und liegt verletzt im Krankenhaus. Jenny beteuert, dass sie von dem Unfall nichts weiß, der sich angeblich in der Nähe ihres Aufnahmestudios ereignet haben soll. Doch sie gesteht Romy, dass sie bei der Polizei eine Falschaussage gemacht hat: Sie kennt Luise Reimann, die bei einer Listening-Party in ihre Garderobe stürmte und sie mit einem Plagiatsvorwurf konfrontierte: Jenny soll die Texte der jungen Poetry-Slammerin gestohlen haben – für ihr aktuelles Album. Der Verdacht liegt nahe, dass Jenny Luise Reimann durch den Unfall zum Schweigen bringen wollte. Vom Erfolg des neuen Albums hängt Jennys Start als Solo-Künstlerin ab.
Jennys Ehemann Frank Wehran (Sascha Tschorn), auch Produzent ihres neuen Albums, der den Großteil von Jennys Kommunikation managt, gibt vor, den Mailverkehr, in dem Luise Reimann zu einem Treffen eingeladen wurde, nicht mehr zu finden. Für Grit Maurer (Caroline Scholze), die als Managerin eigens von Jenny und Frank engagiert wurde, hängt die berufliche Existenz vom Erfolg des Albums ab.
Romy muss sich mit einem „Mandat“ ganz anderer Dimension befassen: Die Staatsanwaltschaft lässt ihr Büro und ihre Privatwohnung durchsuchen. Der Vorwurf: Geldwäsche. Der ermittelnde Oberstaatsanwalt ist für Romy kein Unbekannter. Sie kennt Dr. Tümmler (Bernhard Schir) aus einem früheren Mandat und schätzt ihn als scharfsinnigen, genauen Kollegen – diese Eigenschaften drohen sich nun gegen sie zu richten.
Der Feuerwehrmann Dennis Heinrich (Anton Rubtsov) wird beschuldigt, bei der Unfallhilfe für einen verunglückten Medizin-Kurier aus dem Lieferwagen wertvolle Brustimplantate entwendet zu haben, der Warenwert beträgt 70.000 Euro. Kommissar Schmid (Jörg Bundschuh), ein abgebrühter Ermittler, sieht in ihm den einzigen Verdächtigen; laut Einsatzbericht der Feuerwehr war nur Dennis am Unfallfahrzeug tätig. Zudem hatte Dennis´ Freundin Sandra Wulkow (Bea Brocks) vor kurzem eine Brustoperation in Polen – Dennis kenne sich damit also aus. Romys Mandant hat Zweifel an der Objektivität des Einsatzberichts der Feuerwehr, der von der Einsatzleiterin Thea Ballmann verfasst wurde. Die Stimmung im Feuerwehr-Team ist angespannt. Romy muss jedoch feststellen, dass Dennis Heinrich ihr eine wichtige Information verschwiegen hat: Gegen ihn läuft ein Disziplinarverfahren, wegen des Diebstahls von Medikamenten. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Dennis erneut „schwach“ geworden ist, um das notwendige Geld für eine OP seiner Freundin aufzubringen.
Romy muss erkennen, dass der Vorwurf der Staatsanwaltschaft – Geldwäsche durch ihre Kanzlei – kein Missverständnis sein kann. Sie geht davon aus, dass sie sich selbst vertreten wird, zum Entsetzen von Ben Ritter (Peter Fieseler) und ihrer Mutter Karin (Peggy Lukac). Ben und Karin gelingt es, sie von diesem Plan abzubringen.
Romys Mandantin Siri Töller (Lea-Marie Pohl) ist wegen Tierquälerei angeklagt, angeblich hat sie ihren Hund an einem sonnigen Tag im Auto verenden lassen. Das Tier starb offenbar aufgrund der angestauten Hitze im Auto. Tierschützerin Bärbel Attila (Nadine Wrietz), die zur Rettung die Fensterscheibe einschlug, kam zu spät. Auf Seiten der Staatsanwaltschaft engagiert sich Odette Santos (Anne Diemer) überraschend vehement für den Tierschutz, offenbar wittert sie einen Präzedenzfall. Romys Mandantin droht eine Geldbuße von bis zu 25.000 Euro. Die junge Frau weist den Vorwurf zurück. Sie und ihr Partner Maurice Hentges (Ferdinand Lehmann) haben „ein Herz für Tiere“, sie halten mehrere Hunde. Kurz darauf steht ein weiterer Verdacht im Raum: illegaler Tierhandel. Eifrige Zeugen für diesen Vorwurf sind ein benachbartes Paar, Arne Wilms (Andreas Berg) und Christoph Wilms (Gabriel von Berlepsch), die nicht gut auf Siri und Maurice zu sprechen sind. Romy muss herausfinden, für welche Vorwürfe ihre Mandantin tatsächlich Verantwortung trägt.
Eine Frau, Serafina Bento (Jane Chirwa), hat sich kurzfristig für einen Termin bei Romy angemeldet, es gehe um „eine Familiensache“. Doch sie ist keine gewöhnliche Mandantin, wie Romy feststellen muss. Sie behauptet, Paul Heilands Tochter zu sein.
Dem Requisiteur Heiko Podolke (Wanja Mues), wird Fahrlässigkeit vorgeworfen. Michaela Tampke (Kirsten Block), die Hauptdarstellerin eines Spielfilms, ist während der Dreharbeiten im Studio Babelsberg auf einem Klappstuhl zusammengebrochen, Heiko wird dafür verantwortlich gemacht. Die teure Filmproduktion steht still, jeder Tag verursacht hohe Kosten. Michaela Tampke ist nicht nur die Hauptdarstellerin: Der Film, zu dem sie selbst das Drehbuch geschrieben hat, erzählt ihre Lebensgeschichte als Schauspielerin in der DDR der 80er-Jahre. Viele Jahre hat Michaela eine Filmproduktionsfirma gesucht, die diesen Film – ihren Lebenstraum – finanzieren und produzieren konnte; im Filmteam in Babelsberg kennen sie einige noch aus DDR-Zeiten. Aber auch der Klappstuhl selbst hat eine Vergangenheit. Es handelt sich um ein DDR-Design, dessen Urheber Heiko Podolke selbst ist, der es versäumte, seine Musterrechte an dem Design zu sichern. Es stellt sich heraus, dass der Stuhl manipuliert wurde. Wer aus dem Filmteam wollte Michaela Tampke schaden? Oder hat Heiko Podolke selbst den Stuhl angesägt?
Oberstaatsanwalt Tümmler ermittelt nicht allein zu den Vorwürfen der Geldwäsche gegen Romy, er hat tatkräftige Unterstützung durch eine junge Kollegin. Veronica Strauss (Anne Müller) setzt alles daran, Romy Fehler nachzuweisen.
Die Tatsache, dass Romy eine jüngere Halbschwester haben soll, wirft Fragen auf. Wer ist Serafina? Soll Romy ihr wirklich glauben? Was haben ihr ihre Eltern nicht erzählt? Romys bisheriges Leben wird in seinen Grundfesten erschüttert.
Die sechsjährige Kyla Lange (Pamuk Pilavci) verschwindet aus einer Kleingartenanlage bei der Übergabe zwischen den Eltern, die getrennt sind. Die Mutter Pia Lange (Isabel Thierauch) alarmiert die Polizei und nimmt sich einen Anwalt: Rudi Illić (Aleksandar Jovanovic). Sie wirft dem Vater Theo Vidal (Christoph Bach) vor, ihre Tochter nicht übergeben zu haben. Kyla sollte die letzten Meter allein durch die Anlage zu ihrem Großvater gehen, bei dem sie aber nie ankam. Der Vater erhält eine Pflichtverteidigerin, diese ist Romy Heiland. Zufall? Romy ahnt, dass Odette Santos (Anne Diemer) diese Konstellation herbeigeführt hat. Aber für persönliche Befindlichkeiten bleibt keine Zeit, es bleiben nur wenige Stunden, um das Kind zu finden. Romy, Rudi und Odette müssen eng zusammenarbeiten, um die Eltern, die sich gegenseitig die Entführung des Kindes vorwerfen, an einen Tisch zu bringen und die Hintergründe besser zu verstehen. Eine Großfahndung läuft, deren Suchradius stündlich erweitert wird. Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass Kyla einfach weggelaufen ist oder dass ein Unbekannter sie entführt hat. In diesem Zusammenhang fragt sich Romy, welche Rolle der Großvater Martin Lange (Thomas Bading) spielt, der, wie sich herausstellt, vorbestraft ist.
Romy muss all ihren Mut zusammennehmen, um ihrer Mutter Karin von ihrer Halbschwester zu erzählen, da sie nicht weiß, was dies bei Karin auslösen wird. Sie ist überrascht, dass Karin erstaunlich gefasst reagiert.
Ringo (Tim Kalkhof) realisiert, dass er eine Beziehung wie die mit Odette noch nie hatte. Er möchte, dass Tilly Odette privat kennenlernt. Tilly reagiert widerwillig. Aber sie muss einsehen: Im beruflichen Leben ist Odette Santos die Staatsanwältin, die ihrer Chefin das Leben schwermacht. Im Privaten aber ist sie Odette, die Freundin ihres Cousins Ringo.
Romys Mandantin ist keine geringere als Dr. Monika Gross-Zeder (Ulrike Hübschmann), die inzwischen Leiterin der Denkmalschutzbehörde Berlins geworden ist. Sie ist zuständig für die Zitadelle Spandau, einem der ältesten Gebäude Berlins und bedeutende Festung der Hochrenaissance in Europa. Gross-Zeders Büroräume wurden durchsucht; ausgerechnet ihr wird Vorteilsnahme im Amt vorgeworfen. Was genau sich hinter den Vorwürfen verbirgt, ist unklar, ein anonymer Hinweis hat die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Romy fragt sich, ob Unregelmäßigkeiten bei den häufigen Dienstreisen oder bei der aufwendigen Sanierung des Festungswalls der Grund sein könnten. Gross-Zeders engstes Team, der beflissene Kulturhistoriker Daniel Rebel (Maik Solbach) und ihre ehrgeizige Referentin Silke Struchholz (Doreen Fietz), die auch privat mit ihr liiert ist, geben sich ahnungslos. Als Gross-Zeder vorläufig beurlaubt wird, fragt sich Romy: Geht es hier um eine persönliche Angelegenheit oder hat es jemand aus dem Team auf den Job der Chefin abgesehen? Ein erklärter Feind von Gross-Zeder ist Urs Tetzeli (Boris Aljinovic), der am Tor der Zitadelle mit historischen Foltergeräten auf die Besucher wartet. Der selbsternannte Mittelalter-Experte sinnt auf Rache, weil seine Mittel gestrichen wurden.
Karin wusste durchaus, dass Romy eine Halbschwester hat. Aber Romys Eltern hielten es für besser, ihr diese Tatsache vorzuenthalten. Romy ist wütend und kann ihre Enttäuschung über das Verhalten ihrer Mutter kaum zurückhalten.
Ringo lädt Odette zu sich und Tilly nach Hause ein. Tilly wird dazu verdonnert, für drei zu kochen. Ringo ist extrem nervös, aber Odette begeistert beide mit ihrer unkomplizierten Art. Ein perfekter Abend, findet Ringo. Umso mehr ist er irritiert, als Odette ihn am Morgen fragt, ob er bei ihr einziehen möchte.
Thilo Lambl (Tim Bergmann) tritt regelmäßig in einer Berliner Bar als Dragqueen auf, er singt als „Rita Royal“ im Wettbewerb mit anderen Dragqueens. Wichtiger Bestandteil seiner Performance ist sein persönliches Mikrofon, das nun allerdings bei einer Karaoke-Veranstaltung in derselben Bar einen Stromschlag auslöste: Eine junge Frau, Inka Tessel (Greta Geyer) liegt im Krankenhaus. Romy wird von Serafina herbeigerufen, die in der Bar jobbt, und lässt sich die Umstände des Vorfalls erklären. An dem Abend fand ein Team-Building-Event der Abteilung der Versicherungsfirma statt, in der Thilo arbeitet. Geladen hatte sein Chef Matthias Kleinert (Wolf Danny Homann), Thilos Kolleg:innen traten auf, darunter auch Paula Moya (Ursula Renneke), mit der er befreundet ist. Thilo kann sich nicht erklären, wieso seine Kollegin Inka mit seinem Mikrofon gesungen hat. Als die Staatsanwältin Odette Santos feststellt, dass das Mikrofon manipuliert und so zu einer lebensgefährlichen Waffe wurde, steht der Vorwurf der Körperverletzung im Raum – es war also kein Unfall.
Romy findet heraus, dass in der „Ursus“-Versicherung umstrukturiert werden soll, alle müssen in Kürze eine Präsentation abliefern, die die Leitung überzeugen muss. Oder hat der Anschlag nichts mit der Versicherung zu tun, steckt vielmehr Thilos ärgster Dragqueen-Konkurrent Florian Fischer alias „Glorina Glam“ (Joscha Baltha) hinter der Manipulation?
Serafina verhilft Romy zu einem Mandat – so verbringt Romy erstmals längere Zeit mit ihrer Halbschwester. Tilly ist mehr als irritiert von der Neuigkeit, dass ihre Chefin eine Halbschwester hat, der man zudem die Verwandtschaft zu Romy nicht ansieht. Romy fragt sich, wie sie mit Serafina in beruflichen Situationen umgehen soll.
Bilge Davala (Garry Fischmann), dem Fahrer des Fußballvereins „Viktoria Wedding“, wird die versuchte sexuelle Nötigung einer jungen Fußballspielerin vorgeworfen. Im Beisein seiner Schwester Leyla Davala (Selin Dörtkardes), Trainerin der Mädchen-Mannschaft, schildert er Romy, was aus seiner Sicht passierte: Nachdem er alle anderen Spielerinnen nach einem Auswärtsspiel zurück nach Hause gefahren hatte, blieb die Spielerin Rana Broja (Derya Akyol) als letzte zurück. Sie war im Mannschaftsbus eingeschlafen. Als sie aufwachte, rastete sie aus und lief weg. Die Aussage von Rana bei der Staatsanwaltschaft widerspricht dieser Schilderung: Sie gibt an, von Bilge bedrängt worden zu sein. Der Ort, an dem Rana in die U-Bahn stieg, stimmt nicht mit den Ortsangaben von Bilge überein. Es steht Aussage gegen Aussage.
Romy fragt sich, ob Rana ein Motiv haben könnte, Bilge zu belasten und die Unwahrheit zu sagen. Aber warum? Romy steht vor der Herausforderung, dass die möglichen Zeuginnen der Mannschaft noch nicht volljährig sind, das Fußballtraining ist ein geschützter Ort in ihrem Leben. Leyla ist überzeugt, dass Rana deshalb lügt, weil sie sich an ihr, der Trainerin, rächen wollte: Beim letzten Auswärtsspiel musste Leyla sie vom Platz nehmen, weil Rana wieder einmal das Spiel an sich gerissen hatte, auf Kosten der anderen Spielerinnen. Rana ist das größte Talent der Mannschaft. Bei dem Spiel waren Nachwuchs-Scouts anwesend, was für Rana den Einstieg in eine Profi-Karriere hätte bedeuten können. Ist die unterstellte Rache an Leyla, der Schwester von Bilge, ausreichendes Motiv für eine solche Lüge? Als Romy erfährt, dass Bilge auch der ehemalige Trainer der Mannschaft war, der wegen verbalen Ausfälligkeiten gegenüber den Mädchen seine Stelle verlor, fragt sie sich, ob ihr Mandant ihr noch andere Vorkommnisse verschweigt.
Karin Heiland, die Tilly während ihres Urlaubs vertritt, kritisiert gegenüber Romy Tillys Arbeitsweise: Sie habe als „Übergabeliste“ ein Sammelsurium unerledigter Aufgaben hinterlassen. Karin hat auch einen Stapel ungeöffneter Briefe gefunden, die eine Woche alt sind.
Romy erfährt, dass für das Gerichtsverfahren gegen sie ein Termin festgesetzt wurde. Sie berät sich mit Ben. Auf ihren Konten finden sich keine Hinweise auf Unregelmäßigkeiten. Aber kennt Romy alle Konten, die auf ihren Namen laufen? Ben spekuliert, dass Romy etwas unterschrieben haben könnte, dessen Inhalt sie nicht kannte.
Die Potsdamer Falknerei von Ron Guntenberger (Sascha Goepel) und Friederike Grömitz (Patrizia Carlucci) wird angezeigt, weil einer ihrer Greifvögel den Zwergspitz von Ruth von Rohden (Marie Anne Fliegel) entführt haben soll; die alte Dame lebt in einer Villa mit Zugang zum See, nahe der Falknerei. Ein Greifvogel stiehlt einen Hund? Romy befragt ihre neuen Mandanten hinsichtlich dieses absurd anmutenden Vorwurfs. Tatsächlich würde ein Zwergspitz in das Beuteschema der Tiere passen. Während der Flugshow gibt es manchmal Ausreißer, die nicht ohne weiteres zurückkehren; doch Ron Guntenberger und Friederike Grömitz schließen eine Attacke durch eines ihrer Tiere aus. Sie vermuten, dass von Rohden die Falknerei loswerden will; aufgrund der populären Flug-Shows parken die Besucher:innen oft vor dem Einfahrtstor ihrer Villa. Vor kurzem gab es zudem einen Vorfall zwischen Ron Guntenberger und der alten Dame, als sie protestierend in der Falknerei auftauchte.
Romy sucht den Anwalt der gut betuchten Dame auf, Friedrich Fabisch (Andreas Lust), der sie offenbar in allen Rechtsangelegenheiten vertritt. Fabisch pocht darauf, dass der Hund gestohlen wurde. Andere Szenarien – der Hund sei weggelaufen oder existiere gar nicht – weist er zurück. Als der Anwalt eine einstweilige Verfügung gegen die Flug-Shows erwirkt, ist die Existenz der Falknerei unmittelbar bedroht, Ron Guntenberger lässt seiner Wut und Verzweiflung freien Lauf. Die Situation lässt sich kaum klären. Fakt ist, dass eine Zeugin den angeblichen Diebstahl gesehen haben will. Was hat der Vorfall mit dem Aktivisten Dieter Fleiter (Steffen Schortie Scheumann) zu tun, der gegen Ruth von Rohden protestiert, die anderen einen freien Zugang zum Seeufer verwehrt? Als ein mysteriöser Erpresserbrief mit Lösegeldforderung auftaucht, spitzt sich die Lage zu.
Ben und Romy essen gemeinsam zu Abend und sprechen erstmals seit langer Zeit über ihre Beziehung zueinander. Ben versichert Romy seine Freundschaft. Er ist trotzdem erleichtert zu erfahren, dass Romy nicht mehr mit Rudi zusammen ist.
Romy hat Karin dazu bewegen können, Serafina und sie in einer Bar zu treffen, damit sie sich kennenlernen. Schnell stellt sich heraus, dass die räumliche Zusammenführung der beiden nur ein erster Schritt sein kann.
Tobias Brinitzer (Lucas Prisor), Abteilungsleiter und Ausbilder im Botanischen Garten in Berlin-Pankow wird angezeigt und für einen Arbeitsunfall seines Auszubildenden Jurek Meyer (Marven Gabriel) verantwortlich gemacht. Jurek hat sich beim Beschneiden eines Kaktus´ verletzt: Der aggressive Saft einer „Vierseitigen Wolfsmilch“ spritzte in sein Auge und verätzte es. Jurek hätte erblinden können, wenn ihn nicht seine Kollegin Carmen Navarro (Julia Monte) sofort versorgt hätte. Romy stellt fest, dass das Gelände sehr weitläufig ist und der Auszubildende nicht jederzeit in Tobias´ Sichtweite arbeiten konnte, so wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Die realen Umstände machen eine umfassende Fürsorge unmöglich, so dass man Tobias keine Fahrlässigkeit vorwerfen kann. Diese Frage scheint den Prüfer der Berufsgenossenschaft, Herrn Böttcher (Thomas Chemnitz), jedoch nur mäßig zu interessieren. Böttcher fragt sich, was eine offenbar künstlich angelegte Plantage mit Psilocybin-Pilzen auf dem Gelände des Botanischen Gartens zu suchen hat. Serafina, die Romy begleitet, hat eine Antwort: Diese Pilze lassen sich äußerst profitabel verkaufen. Auf gewerbsmäßigen Handel mit Drogen steht eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren.
Tobias gibt an, die Plantage noch nie gesehen zu haben, was Romy schwer glauben kann. Als kurz darauf die Polizei ihm vorwirft, dass sein Auto in einen Raubüberfall verwickelt ist, gibt er sich er sich erneut unwissend – seine Frau Annica Brinitzer (Eugénie Anselin) habe an dem besagten Tag das Auto benutzt. Hat Romys Mandant einfach nur Pech oder lügt er?
Als Romy versäumt, Tillys Abwesenheit – sie ist wie geplant im Urlaub – zu organisieren, spring Serafina kurzfristig als Begleitung ein. Romy erkennt schnell, dass Serafina keine geübte Assistentin ist, sie agiert zu eigenständig, im Guten wie im Schlechten. Trotzdem genießt Romy es, Zeit mit ihrer Halbschwester zu bringen.
Romys Mandant Elias Konfidis (Matthi Faust) soll in einem unüberlegten Moment einer Frau auf die Frauentoilette gefolgt sein, sie hat einen versuchten sexuellen Übergriff zur Anzeige gebracht. Der Vorfall ereignete sich im Militärhistorischen Museum Berlin-Gatow, Elias ist dort als technischer Leiter tätig. Annabelle Treskow (Vera Streicher) ist die Vertreterin einer externen Sicherheitsfirma, zuvor hatten sie eine geschäftliche Besprechung. Konfidis behauptet, Annabelle Treskow noch nie begegnet zu sein. Romy schlägt vor, zwischen den Parteien zu vermitteln. Dabei kommt heraus, dass Elias Konfidis das Haus von Annabelle beobachtete, wie Videoaufnahmen ihres Vaters Günther Treskow (Rüdiger Joswig) beweisen. Elias bestreitet, ein Stalker zu sein.
Es gibt jedoch eine Verbindung zwischen Elias´ Vater, der im Ausland im Gefängnis sitzt, und Günther Treskow: Die beiden teilen eine gemeinsame Vergangenheit aus der Zeit des Kalten Krieges, als die DDR die militärischen Einrichtungen der westlichen Alliierten ausspionierte. Als Günther Treskow in seinem Haus überfallen wird und behauptet, Elias Konfidis sei der Täter, stellt sich für Romy die Frage, inwiefern die Ereignisse in der Gegenwart ihren Ursprung in der Vergangenheit haben könnten.
In den Fall des Geldwäsche-Vorwurfs kommt Bewegung, der Zugang zu dem vermeintlichen Konto, auf dem die Beweise zu finden sein sollen, wird von der Staatsanwaltschaft freigegeben. Veronica Strauss, die von Romys Schuld überzeugt ist, missbilligt dieses Entgegenkommen von Oberstaatsanwalt Dr. Wolfgang Tümmler. Sie glaubt, dass Romy Heiland ihre Hilfsbedürftigkeit benutzt hat, um alle erfolgreich zu täuschen.
Während Romy das Gefühl hat, dass sich die Dinge klären, überrascht Tilly sie mit Gedanken aus ihrem Innenleben, die um den Sinn des Lebens, ihre Identität und ihre Zukunft kreisen. Romy fällt es schwer, auf Tillys tiefgründige Überlegungen zu reagieren, ihre eigenen Probleme sind gerade sehr konkreter Natur.
Leroy Idris (Nyamandi Adrian), Student der Sozialpädagogik, absolviert ein Praktikum in einer ambitionierten Privat-Kita im Berliner Westen. Als er eine Strafanzeige wegen Körperverletzung erhält, sucht er Romy auf. Er soll den fünfjährigen Carludi (Valentin Dymke) geschlagen haben. Eine solche Anschuldigung kann ihm seinen weiteren beruflichen Weg verbauen. Leroy bestreitet den Vorwurf: Er habe lediglich zwei raufende Kinder voneinander getrennt. Die Leiterin der Kita, Bettina Kessler (Susanne Böwe), scheint nicht an einer Aufklärung des Vorfalls interessiert zu sein, sondern stellt Leroy frei.
Die einzige Zeugin, die die Situation gesehen haben will, ist die Mutter des anderen Kindes, Daniela Portinasco (Dorothea Arnold). Die Eltern von Carludi, Antje Saatmann (Odine Johne) und Martin Saatmann (Markus Frank) haben sehr genaue Vorstellungen davon, was für ihr Kind gut ist und wie sie mit der Situation umgehen wollen. Als sie feststellen, dass Leroy mit dem verletzten Carludi zu einem Arzt ging, der nicht ihr Vertrauen genießt, fordern sie Leroys sofortige Entlassung. Romy stößt auf verhärtete Fronten und ideologisch-festgefahrene Haltungen. Als sie den Arzt zur Verletzung von Carludi befragt, erhält sie einen Hinweis darauf, dass das Kind eine Krankheit haben könnte, von der die Eltern nichts wissen.
Romy ist es trotz aller Ereignisse gelungen, ihre Freundschaft zu Ben zu bewahren. Nach einem Treffen zu dritt möchte sie wissen, wie Ben Serafina findet, da sie den Eindruck hatte, dass sie sich gut verstehen. Sie ist irritiert, dass Ben nicht etwa Serafinas Persönlichkeit beschreibt, sondern ihre attraktive äußere Erscheinung hervorhebt.
Ringo lädt Tilly zum Essen ein. Dann lässt er die Bombe platzen: Er wird bei Odette einziehen. Tilly hatte ihm dazu geraten. Umso überraschter ist Ringo, dass sie reserviert reagiert. Er hat unterschätzt, wie sehr sein Weggang Tilly emotional anfasst.
Dr. Philipp Kipp (Simon Eckert), ein bekannter Dermatologe und Beauty-Experte, wird Opfer eines „Sexskandals“, als ein Video mit ihm und zwei Escort-Damen während einer großen Präsentation seiner Kosmetik-Firma vor Investoren und Influencern gezeigt wird. Kipp selbst fehlt im entscheidenden Moment der Präsentation, stattdessen sind die bloßstellenden Aufnahmen live und im Internet zu sehen. Kipps Geschäftspartner Markus Kramer (André Röhner), übernimmt kurzfristig die Eröffnungsrede; er wirkt genauso überrascht wie die Ehefrau Kipps, Dr. Oxana Kipp (Anja Antonowicz), die die Polizei und den Notarzt verständigt. Dr. Kipp wurden kurz vor der öffentlichen Bloßstellung K. O.-Tropfen verabreicht, er muss im Krankenhaus behandelt werden.
Der Fall kommt zu Romy über den Security-Mann, dem diese Taten – die gefährliche Körperverletzung wie auch Verletzung des Persönlichkeitsrechts durch das Video – zur Last gelegt werden: Tarek Naumann (Max Hemmersdorfer). Tarek behauptet, weder den arroganten Dr. Kipp noch seine Firma zu kennen, er wurde vielmehr von seinem Kumpel Boris Schneider (Eugen Knecht) engagiert, der für die Sicherheit des Events zuständig war. Der Job ermöglichte es ihm, den ersten Freigang seit langer Zeit aus der Haft zu bekommen.
Durch Romys Recherche stellt sich jedoch heraus, dass es zwischen Tarek und dem mutmaßlichen Täter eine Verbindung gibt: Tareks Arbeitgeber Boris ist der Bruder der bloßgestellten Ehefrau Oxana. Und welche Agenda verfolgt Markus Kramer, der im Schatten seines Geschäftspartners Philipp Kipp zu stehen scheint? Romy stellt fest, dass die Antworten auf diese Fragen auch sie persönlich betreffen könnten.
Der Verdacht im Fall des Geldwäsche-Vorwurfs gegen Romy erhärtet sich: Ihre Unterschrift unter das Bankkonto, das kriminelle Vorgänge aufweist, ist authentisch. Romy fürchtet um ihre Zulassung. Ben ist überzeugt davon, dass jemand erhebliche kriminelle Energie aufgewendet hat, um Romy zu schaden, ihr Leben zu zerstören. Romy beginnt zu begreifen, dass der Schlüssel zur Antwort in ihrer Arbeitsbiografie liegen könnte. Um ihre Vermutung zu bestätigen, braucht sie die Hilfe von Dr. Wolfgang Tümmler.
Romy hält es für einen Scherz, doch Tilly meint es ernst: Tilly teilt ihr mit, dass sie kündigen und Berlin verlassen wird, sobald Romys Fall abgeschlossen ist. Sie bewegt schon länger der Gedanke, etwas zu tun, das Menschen hilft, bevor sie Probleme bekommen und einen Anwalt aufsuchen müssen. Romy versteht Tillys Willen, ihrem Leben eine andere Richtung zu geben. Sie hofft aber, dass es sich nur um eine Laune Tillys handelt, die sich wieder geben wird.
Blindheit zu spielen heißt, das eigene Sehende permanent zu hinterfragen. Wir beobachten, verfeinern, hinterfragen – in jeder Szene, in jeder Staffel.
Christoph Schnee
Mit „Die Heiland – Wir sind Anwalt“ ist es der ARD gelungen, eine bislang einzigartige Hauptfigur im deutschen Fernsehen zu etablieren: Eine blinde Rechtsanwältin, deren Alltag – beruflich wie privat – mit Selbstverständlichkeit erzählt wird. Nicht als Folge eines Traumas, sondern als selbstbewusster, gelebter Zustand. Seit der ersten Staffel, die 2018 ausgestrahlt wurde, begleite ich das Projekt und blicke heute auf eine Entwicklung voller Tiefe, Lernprozesse und kreativer Verantwortung zurück. Zentral für die Entwicklung der Hauptfigur Romy Heiland war und ist die Zusammenarbeit mit Pamela Pabst, der ersten blinden Strafverteidigerin Deutschlands. Sie steht dem Team seit Projektbeginn als Inspirationsquelle, Beraterin und vertrauensvolle Begleiterin zur Seite. Die kontinuierliche Beobachtung und das persönliche Erleben ihres Alltags bilden eine tragende Grundlage für die authentische Darstellung der Figur Romy Heiland. Eine blinde Hauptfigur stellt besondere Anforderungen an Schauspiel und Regie. Blindheit zu spielen heißt, das eigene Sehende permanent zu hinterfragen. Wir beobachten, verfeinern, hinterfragen – in jeder Szene, in jeder Staffel. Kleine unbewusste Gesten – etwa ein spontaner Blick – können die Glaubwürdigkeit sofort unterlaufen. Deshalb wurden in enger Zusammenarbeit mit Schauspielerin Christina Athenstädt spezifische „Verabredungen“ für die Figur entwickelt: Wie reagiert Romy auf akustische Reize? Wie bewegt sie sich durch Räume? Wie orientiert sie sich am Klangumfeld?
Ein ständig geschärftes Ohr hört mindestens doppelt gut.
Christoph Schnee
In der Serie „Die Heiland – Wir sind Anwalt" ist neben der Figur Romy Heiland Berlin ein wichtiger Protagonist. Als Berliner hat mich die Idee begeistert, die Stadt jenseits der bekannten Postkartenmotive authentisch zu zeigen – mit all ihren Kiezen, Milieus und Widersprüchen, bis hin zu den oft übersehenen Randbezirken: Wir haben in den Filmstudios in Babelsberg oder im bunten Friedrichshain gedreht, die Kolleg:innen in der Zitadelle Spandau oder in einer Falknerei in Potsdam. Gemeinsam mit Redaktion, Autor:innen und Regisseur Oliver Schmitz verorteten wir die Geschichten früh konkret im Berliner Stadtraum oder im Umfeld. In enger Zusammenarbeit mit dem Szenenbild begaben wir uns gezielt auf die Suche nach authentischen Locations, die den Alltag dieser Stadt widerspiegeln. Parallel zum Hauptdreh fing unser Second Unit-Kameramann Stefan Baur stimmungsvolle Stadtbilder ein – lebendig, charakteristisch und mit Gespür für Atmosphäre. Auch diese Bilder sind spezifisch auf den Handlungsort bezogen: Wenn die Folge zum Beispiel in Kreuzberg spielt, sehen wir die Oberbaumbrücke, nicht Aufnahmen aus Charlottenburg. Unser Ziel war ein vielschichtiges, unverwechselbares Bild von Berlin zu zeigen, mittels genauer Verortung – und wir hoffen, dass dies gelungen ist.
Unsere Arbeit als Szenenbildner: innen ist mehr als nur Kulisse – wir erschaffen die Welt, in der sich die Geschichten von „Die Heiland“ entfalten. Zu Beginn jeder Folge lesen wir das Drehbuch, spüren den Ton, die Orte und Emotionen auf – und dann beginnt die Motivsuche. Ob per Datenbank, Internet, KI oder über gute alte Kontakte („Ich kenn da jemanden...“), manchmal ist’s fast wie Detektivarbeit – aber genau das lieben wir. Haben wir nach Abstimmung mit Regie und Produktion die passenden Motive gefunden geht es los: räumen, umgestalten, bauen, bis alles zur Geschichte und den Charakteren passt. Wir haben das große Glück, unser Art Department seit rund fünf Jahren so gut aufgestellt zu haben, dass wir seither fast in der gleichen Besetzung zusammenarbeiten – und uns dabei mittlerweile blind verstehen. Jede und jeder aus unserem Team geht weit über den eigenen Aufgabenbereich hinaus und bringt sich mit voller Kreativität und Engagement ein – sei es in der Außen- oder Setrequisite, als Baubühne oder als Requisitenfahrer. Alle leisten ihren ganz eigenen, wertvollen Beitrag, der sich am Ende auch ganz klar im Bild widerspiegelt. In dieser Staffel standen wir vor zwei besonderen Herausforderungen, die wir trotz engem Zeitrahmen und begrenztem Budget erfolgreich gemeistert haben. Für die vierte Folge „Der Blaue Stuhl“ mit dem Thema „Film im Film“, die wir in Babelsberg realisieren durften, galt es zunächst, ein komplettes Studiobild – eine Kneipe aus der Zeit der DDR der 80er Jahre – zu entwerfen und umzusetzen. Zusätzlich mussten wir einen speziellen Stuhl gestalten – nicht etwa aus ästhetischen Gründen, sondern weil aufgrund von Markenrechten kein handelsübliches Modell verwendet werden durfte. Also entwarfen und bauten wir kurzerhand ein eigenes Stuhldesign – sechsmal, für alle Eventualitäten am Set. Dank der eingespielten Teamarbeit gelang uns das reibungslos. Für die letzte Folge der Staffel bestand die Aufgabe darin, eine fiktive Pflegemarke „Dr. Kipp“ samt Werbekampagne zu entwickeln – inklusive Verpackungen, Gestaltung und Produktwelt. Da auch hier keine realen Marken gezeigt werden durften, war viel Kreativität gefragt. Gemeinsam mit unserem Außenrequisitenteam entstand ein glaubwürdiges Ergebnis: Passant:innen hielten ihn für einen echten Laden, fragten nach der Eröffnung. Solche Momente sind für uns das Sahnehäubchen – wenn unsere Arbeit so überzeugend wirkt, dass Fiktion zur Realität wird.
Romy wird in dieser fünften Staffel herausgefordert und in ihrem Selbstverständnis erschüttert, wie in keiner anderen Staffel zuvor. Sie hat ihre berufliche Eigenständigkeit, die sie sich und ihrer Umwelt immer beweisen wollte, sicher erreicht. Aber von wegen beruflicher Sicherheit und Struktur, die ihr so wichtig ist, und die durch Tilly und Ringo gesichert erscheint: Romys Existenz wird infrage gestellt. Und Tümmler, der penible Oberstaatsanwalt ist ihr Gegner – fand er sie nicht eigentlich sympathisch? Ausgerechnet der akribischen Romy könnte ein kleiner Fehler mit sehr großen Folgen unterlaufen sein. Noch bitterer ist die Lebenslüge ihrer Mutter, die ihr die Halbschwester verschwieg. Das ist harter Tobak für Romy und ein Neubeginn in der Bewertung der Beziehung zu ihren Eltern. Zurecht will Romy die Erklärung ihrer Mutter, sie habe aufgrund der Belastung mit einem blinden Kind damals so entschieden, nicht akzeptieren. Wieder einmal wird Romy auf das Blindsein zurückgeworfen – ausgerechnet von ihrer Mutter. Aber vielleicht ist das auch der Beginn einer echten Emanzipation, die sie immer wollte?
Der Schock trifft Tilly völlig unerwartet – noch bevor die Staffel richtig begonnen hat: Die Kanzlei wird durchsucht, der Verdacht lautet auf Veruntreuung von Mandantengeldern – ausgerechnet gegen Romy Heiland. Für Tilly steht sofort fest: Sie hält zu Romy. Doch nicht alle teilen ihr Vertrauen, und auch sie ist von Selbstzweifeln geplagt. Hat Tilly etwas übersehen, einen Fehler gemacht? Sie wirft sich mit voller Energie in die Aufarbeitung und durchforstet Tag und Nacht Akten, um Romy zu entlasten. An ihrer Seite: Ringo, mittlerweile festes Mitglied des Teams, der ihr Halt gibt und inmitten des Chaos für Stabilität sorgt. Gemeinsam stellen sie sich der Krise – und beweisen, dass Loyalität, Vertrauen und Teamgeist stärker sind als jeder Verdacht.
Es ist immer eine Herausforderung, die Mutter einer von Geburt an blinden Tochter zu spielen, die immerhin ein Jurastudium abgelegt hat und eine erfolgreiche Rechtsanwältin ist. Behüten und Überbehüten, es war und bleibt eine Gratwanderung für Karin Heiland, die ein besonders inniges Verhältnis zwischen Mutter und Tochter entstehen lässt. Manchmal mit Auseinandersetzungen, aber sehr oft von einer tiefen Liebe und Zuneigung begleitet.
Ben ist und bleibt Romys engster Freund, sie kann sich in jeder Situation auf ihn verlassen. Er ist bereit, seine Gefühle für diese Freundschaft, die für ihn wertvoller ist als alles andere, hintenan zu stellen, Romy zuliebe. Wenn Romy Hilfe braucht, ist Ben da, auch wenn es darum geht, sie vor sich selbst zu schützen. Er vertritt Romy als Anwalt gegen den Vorwurf der Geldwäsche, der sie ihre Existenz kosten könnte.
Oberstaatsanwalt Dr. Tümmler hat Romy Heiland bereits in der vierten Staffel kennengelernt und sie als Kollegin der Nebenklage wertgeschätzt, sie waren ein Team. In der fünften Staffel ist die Situation eine andere, Tümmler muss in ihr eine potenziell kriminelle Täterin sehen. Als Jurist ist Tümmler genau und den Prinzipien des Rechtsstaats verpflichtet, zu denen auch die Unschuldsvermutung zählt. Er kann und will Romy nicht besser oder schlechter behandeln als andere – gleichzeitig hegt er Sympathie sie, insgeheim; ein ständiger Zwiespalt, der diesen Charakter in Bewegung hält.
Odette Santos ist eine selbstbewusste Frau, als Staatsanwältin nimmt sie kein Blatt vor den Mund und scheut keine Auseinandersetzung. Neu ist, dass wir jetzt auch ihre private Seite kennenlernen; dabei geht sie mit der Trennung von Privatem und Beruflichen souverän um. Ihre Beziehung zu Ringo vertieft sich, Odette meint es ernst und fordert das auch von ihrem Partner. Zum ersten Mal erfahren wir auch mehr über ihren familiären Hintergrund und ahnen, dass sie es nicht einfach hatte. Sie ist verletzlich und zeigt es.
Ringo Holländer ist neben Tilly der Assistent von Romy Heiland – mit Berliner Schnauze, Street-Smartness und einem feinen Gespür für Menschen und Situationen. In der 5. Staffel bringt er sich noch aktiver ein, kennt die Ecken und Kanten der Großstadt wie kaum ein anderer und scheut sich nicht davor, auch mal unkonventionelle Wege zu gehen. Er ist ein echter Pragmatiker: schnell im Denken, direkt im Ton und immer loyal an Romys Seite – besonders dann, wenn es im Milieu unübersichtlich oder gefährlich wird. Ringo ist ein Helfer im besten Sinne: bodenständig, resolut und mit einem klaren Kompass, dabei ehrlich, geradlinig und mit trockenem Humor.
Serafina ist eine sehr lebendige und authentische Person. Sie traut sich, ihrer Halbschwester Romy zu begegnen und räumt somit in ihrer Vergangenheit auf. Gleichzeitig ist sie noch auf der Suche nach ihrem Platz. Sie hat viele Talente, doch gerade diese Fülle macht es ihr schwer, sich zu fokussieren. Mit Romy ergänzt sie sich auf eine besondere Weise. Serafina bringt Leichtigkeit hinein, denkt nicht über alles zu viel nach und sieht die Dinge weniger eng. Romy tut ihr gut, weil sie zuverlässig, direkt, greifbar, klar und bodenständig ist. In dieser Nähe merkt Romy nach und nach, dass ihre Eltern vielleicht gar nicht so „perfekt“ sind, wie sie es vorgespielt haben. Serafina lockt Romy immer wieder aus ihrer Komfortzone – bei der Arbeit wie privat.
Veronica Strauss ist eine ehrgeizige Staatsanwältin, die ganz sicher ist, auf der blütenweißen Weste von Frau Heiland mindestens einen, wenn nicht sogar eine ganze Reihe dunkler Flecken gefunden zu haben. Sie drängt auf genaue Ermittlung und Überprüfung der Konten und Vermögenswerte – nicht ganz uneigennützig – hofft sie doch, ihren Chef Dr. Tümmler nachhaltig beeindrucken zu können und sich auch zukünftig eine gute Position zu sichern. Veronica Strauß ist analytisch und mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ausgestattet; dass sie dabei auch ihre eigenen Karriereambitionen verfolgt, macht sie besonders spannend.
„Die Heiland – Wir sind Anwalt" – Staffel 1 bis 4 – in der ARD Mediathek: www.ardmediathek.de
Folge 1 und 4 der 5. Staffel von „Die Heiland – Wir sind Anwalt" sind im Presse-Vorführraum zur Ansicht verfügbar: presse.daserste.de/video/vorfuehrraum/index.html
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