Mit einem rätselhaften Mord an einer deutschen Touristin in den peruanischen Anden beginnt 1997 eine der schwierigsten und umfangreichsten Ermittlungen in der bundesdeutschen Kriminalgeschichte.
Als beharrliche Wahrheitssucherin begibt sich Nina Gummich in der Rolle einer Münchner Kommissarin auf eine kräftezehrende Mission, die sie über Jahre hinweg auf drei Kontinente und an ihre persönlichen Grenzen führt. Nach einer Vorlage von Rolf Basedow, schrieb Mika Kallwass zusammen mit Nina Wolfrum die Drehbücher zu der vierteiligen Krimiserie.
Der rätselhafte Fall beruht nicht nur auf wahren Begebenheiten, sondern führte auch zu diplomatischen Spannungen. In der Rolle des israelischen Ehemanns und Tatverdächtigen, der trotz erdrückender Beweislast nicht gesteht, zeigt Thomas Prenn eine brillante Leistung.
„Mord auf dem Inka-Pfad" ist ein aufwendig produziertes True Crime-Drama, das die akribische internationale Ermittlungsarbeit erlebbar macht. Gedreht wurde in München und Südafrika, wo die Originalschauplätze nachempfunden wurden. Der preisgekrönte Kameramann und Dokumentarfilmer Andreas Köhler schafft einen eigenwillig authentischen Look, während Regisseurin Nina Wolfrum das Spannungsverhältnis zwischen der entschlossenen Ermittlerin und dem seine Unschuld beteuernden Täter ins Zentrum rückt. Am Ende kommt es auf Indizien an, die einen eiskalten Mordplan belegen.
Inhalt
Peru, 1997 auf dem Inka-Pfad zum Machu Picchu: Die 34-jährige Ursula Glück (Amelie Kiefer) wird nachts in ihrem Zelt angeschossen und stirbt im Krankenhaus. Ihr israelischer Ehemann Jona Kepler (Thomas Prenn), mit der Deutschen auf Hochzeitsreise, gerät unter Verdacht. Der Münchner Kommissarin Rita Berg (Nina Gummich) sind die Hände gebunden, selbst in Südamerika zu ermitteln. Für ihren Vorgesetzten, Josef Wilfling (Juergen Maurer), ist der Fall heikel: Der Verdächtige wäre der erste Israeli, der in Deutschland wegen Mordes angeklagt würde. Rita verbeißt sich in den Fall. Doch erst zwei Jahre später, als sie auf Anhaltspunkte dafür stößt, dass Jona Kepler bei Versicherungen für Ursulas Tod abkassiert, kann sie mit ihrem Kollegen Jens Auer (Florian Karlheim) im Ausland tätig werden. In New York, wo das Paar gelebt hat, und in Peru findet Rita immer mehr Hinweise, die den inzwischen in U-Haft sitzenden Witwer belasten. Obwohl ihn Rita durchschaut hat, verweigert er ein Geständnis. In der Hoffnung, gerichtsfeste Beweise zu finden, bricht Rita nach Kapstadt auf. Dort befragt sie – inzwischen drei Jahre nach der Tat – eine bislang vernachlässigte Zeugin (Renate Stuurman). Die couragierte Kommissarin fürchtet: Wenn sie scheitert, kommt ein mutmaßlicher Mörder frei! Um ihn zu überführen, muss sie gegen alle Widerstände ihrem Instinkt folgen.
Folge 1
Peru 1997. Auf dem Inka-Pfad zum Machu Picchu wird die 34-jährige Ursula Glück (Amelie Kiefer) nachts in ihrem Zelt angeschossen und stirbt anschließend im Krankenhaus. Ihr israelischer Ehemann Jona Kepler (Thomas Prenn), mit der Deutschen auf Hochzeitsreise, muss bei der Polizei in München aussagen. Als ihn die Kommissarin Rita Berg (Nina Gummich) vernimmt, kommt ihr ein Anfangsverdacht. Doch der Fall ist brisant und man möchte internationale Aufmerksamkeit vermeiden.
Folge 2
München 1999. Kommissarin Rita Berg (Nina Gummich) will keinesfalls tatenlos zuschauen, wie ein Mörder ungeschoren davonkommt. Sie ist vehement überzeugt, dass Jona Kepler (Thomas Prenn) seine Frau getötet hat, um sich möglicherweise an ihrer Lebensversicherung zu bereichern. Endlich willigt Ritas Chef Wilfling (Juergen Maurer) in eine Dienstreise nach New York ein, wo das Ehepaar Kepler gelebt hat. Um neue Beweismittel, die ihre These stützen, gerichtsfest zu bekommen, muss Rita den Verdächtigen nach Deutschland locken.
Folge 3
Jona Kepler (Thomas Prenn) sitzt in München in U-Haft, leugnet stoisch. Doch weder die belastenden Tagebücher seiner ermordeten Frau noch weitere Lebensversicherungsabschlüsse zugunsten des Witwers reichen für eine Anklage aus. So erzwingt Kommissarin Rita Berg (Nina Gummich) bei ihrem Vorgesetzten Wilfling (Juergen Maurer) erneut eine Reiseerlaubnis und bricht nach Peru auf, um Zeugen zu vernehmen und die Tatwaffe zu suchen. In Cusco entdeckt sie grobe Ermittlungsfehler bei Commisario Rocas (Ruben Engel) und seinem Team.
Folge 4
Das deutsch-peruanische Ermittlerteam bricht zum Inka-Pfad auf. In der Nacht wird Kommissarin Rita Berg (Nina Gummich) unweit des Tatorts in ihrem Zelt überfallen. Eine Einschüchterung? Oder gibt es wirklich Räuber, wie Jona Kepler (Thomas Prenn) anfangs behauptete? Obwohl Rita nun dank einer akribischen Nachstellung des Tathergangs weiß, dass dessen Schilderung weder faktisch noch ballistisch stimmen kann, fehlen immer noch Beweise. Diese soll eine bislang vernachlässigte Zeugin (Renate Stuurman) mit weiteren Details zum Tathergang liefern. Rita reist zu ihr nach Kapstadt, um diese letzte Chance zu nutzen, Jona schließlich doch zu einem Geständnis zu bewegen.
BESETZUNG
RITA BERG | Nina Gummich |
JONA KEPLER | Thomas Prenn |
URSULA GLÜCK | Amelie Kiefer |
JENS AUER | Florian Karlheim |
JOSEF WILFLING | Juergen Maurer |
u. a. | |
STAB
REGIE | Nina Wolfrum |
DREHBUCH | Mika Kallwass, Nina Wolfrum nach einer Vorlage von Rolf Basedow |
KAMERA | Andreas Köhler |
LICHT | Christof Loeckle
Travers Randall (Südafrika) |
SZENENBILD | Knut Loewe |
KOSTÜMBILD | Tina Keimel-Sorge
Maria Hofmeyr (Südafrika)
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MASKE | Sarah Wentzel
Nicole Scherer
Annette van Staden (Südafrika)
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CASTING | Stephanie Maile
Christa Schamberger (Südafrika)
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MUSIK | Steph Copeland, Michelle Osis |
TON | Rainer Plabst
Dieter Keck (Südafrika)
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SCHNITT | Andreas Althoff |
HERSTELLUNGSLEITUNG | Oliver Nommsen, Sofie Scherz
Megan Korzynski (Südafrika)
Melanie Bührdel (BR)
Kirsten Frehse (ARD Degeto Film) |
PRODUKTIONSLEITUNG | Kathrin Laugalies
Aqeel Isaacs (Südafrika)
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PRODUCERIN | Laura-Marie Lüppen |
PRODUZENTEN | Christian Becker, Martin Zimmermann |
REDAKTION | Barbara Süßmann, Christoph Pellander (ARD Degeto)
Claudia Simionescu, Tobias Schultze (BR)
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Gedreht wurde von 30.10.2023 bis 01.02.2024 in Südafrika und München.
„Mord auf dem Inka-Pfad“ ist eine Produktion der WESTSIDE Filmproduktion (Produzenten: Christian Becker und Martin Zimmermann; Producerin: Laura-Marie Lüppen) in Koproduktion mit der ARD Degeto Film (Redaktion: Barbara Süßmann und Christoph Pellander) sowie des BR (Redaktion: Claudia Simionescu und Tobias Schultze) für die ARD, gefördert durch FFF Bayern.
Mord auf dem Inka-Pfad beruht auf wahren Begebenheiten. Wie intensiv haben Sie sich im Vorfeld mit dem Fall beschäftigt?
Das Außergewöhnlichste, was ich machen durfte, war, Einblick in das 162-seitige Original-Gerichtsurteil zu bekommen und dieses zu durchforsten. Was ich dort gelesen habe, war eigentlich der Krimi neben dem Krimi. Teilweise ist es mir kalt den Rücken heruntergelaufen, denn es wird im Detail aufgezählt, was alles über den Verdächtigen herausgefunden wurde. Hatte ich bis dahin noch Zweifel, ob er es wirklich war – damit waren sie behoben.
Wie sind Sie in der Vorbereitung an die Verhörszenen herangegangen?
Ich habe mich mit einer echten Kriminalkommissarin getroffen, um sie auszufragen. Mein Wunsch war es, bei jedem Verhör eine andere Herangehensweise zu zeigen, den Verdächtigen mal aggressiv, mal ganz vertraut, mal mit Druck und mal vermeintlich freundschaftlich zu behandeln. Ich wollte natürlich sichergehen, dass das auch der Realität entsprechen könnte. Außerdem habe ich mit meinem Kollegen Thomas Prenn eine Aufstellung gemacht: Dabei steht man sich in der Rolle gegenüber und spricht aus, was man empfindet, wenn man sich in die Augen schaut. Nach einer Weile geht man immer weiter aufeinander zu und dabei kommen hochinteressante Dinge zutage.
Warum haben Sie sich für diese Rolle entschieden?
Ich habe noch nie zuvor True Crime gemacht und fand den Fall unglaublich spannend. Außerdem unterscheidet diesen Krimi einiges von denen, die ich bisher kannte. Es ist von Anfang an klar, wer es gewesen ist, und wir schauen verzweifelt dabei zu, wie Rita Berg sich daran abarbeitet, das zu beweisen. Dazu kommt die Mischung aus düsterster Story mit wunderschönen hellen Bildern aus Kapstadt, wo wir gedreht haben.
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen der Ermittlerin Rita Berg und Ihnen?
Die größte Gemeinsamkeit ist, dass wir uns beide von unserem Gefühl leiten lassen – allen Widrigkeiten zum Trotz. Rita ist da allerdings noch konsequenter und kompromissloser als ich.
Welche Erfahrungen nehmen Sie aus dieser Produktion mit?
Es war einer der schönsten Drehs meines Lebens. Während des deutschen Winters in Kapstadt zu arbeiten, ist schon ein Geschenk an sich. Die Arbeit mit Regisseurin Nina Wolfrum und Kameramann Andreas Köhler war nicht nur eine intensive Auseinandersetzung, sondern auch eine riesige Freude. Für die Crew aus Südafrika war es der erste Dreh seit den Corona-Maßnahmen, es herrschte also eine Stimmung von Dankbarkeit und Erleichterung.
Wie war die Zusammenarbeit mit dem internationalen Team?
Es war großartig! Wir hatten ein riesiges Team, bestimmt viermal so viele Leute wie in Deutschland und alles lief extrem professionell ab. Die Crews aus Kapstadt drehen ja auch große internationale Blockbuster. Da gab es zum Beispiel gleich am ersten Tag eine Situation, in der meine Maskenbildnerin etwas an den Haaren ändern musste. In Sekundenschnelle war ein Zelt hochgezogen, ein Spiegel mit Licht installiert und es standen mehrere Steckdosen für ihren Lockenstab bereit. Wir beide haben uns nur mit offenen Mündern angeschaut. Außerdem gab es am Set bestimmt fünf Sprachen oder mehr. Wir haben auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Hebräisch gedreht. Dazu kommt, dass Südafrika selbst mehrere Sprachen vereint; das war also eine bunte Mischung an Geräuschen am Set.
Wie haben Sie sich auf die Rolle des Jona Kepler vorbereitet?
Ich bin spät zum Projekt dazugekommen, erst zwei Wochen vor dem ersten großen Drehblock. Glücklicherweise wurde zuerst alles bis einschließlich der Mordnacht gedreht, also noch keine Verhörszenen. So konnte ich mir einen Überblick verschaffen und in die Geschichte eintauchen. Aufkommende Fragen habe ich versucht, mit unserer Regisseurin Nina Wolfrum zu beantworten, oder wenigstens zu deuten. Durch die geringe Vorbereitungszeit musste ich auch auf das Gefühl oder meine Vorstellung von der Figur vertrauen, die ich beim Lesen hatte. Ich hatte die Energie und Lust, mich darauf voll einzulassen.
Wie intensiv haben Sie sich mit dem Fall beschäftigt?
Ich hatte verschiedene Artikel und Dokus zur Vorbereitung bekommen, habe aber früh beschlossen, Abstand von den wenigen Aufnahmen zu nehmen, die es von Kepler gibt, um gar nicht erst zu versuchen, ihn eins zu eins zu imitieren. Das hätte mich nur verunsichert und eingegrenzt. Und da Kepler keine Person des öffentlichen Lebens war, wird das auch nicht von den Zuschauern erwartet werden. Meine Grundlage waren die Drehbücher, die aus dem dokumentarischen Material entstanden sind.
Wie haben Sie es geschafft, Kepler nicht nur als Täter, sondern als Menschen darzustellen?
Der Wille, ihn ernsthaft zu verstehen, hat mich immer begleitet. So eine Tat passiert ja in ganz kurzer Zeit. Die Vorbereitung dauert häufig viel länger, und genau dieser Prozess interessiert mich. Vor der Mordnacht hat sein Leben 30 Jahre lang stattgefunden – ein in Teilen ganz normales Leben. Die Banalität des Bösen sozusagen. Ich habe mich auch auf die Suche gemacht, wann, wie und warum dieser Tatgedanke aufkommen konnte.
Wie war es für Sie, mit Ihrer Kollegin in den Verhörszenen zu arbeiten? Gab es intensive Proben oder haben Sie intuitiv gespielt?
Das war eine spannende Zeit, für die wir auch geprobt haben. Die Szenen dauerten bis zu zehn Minuten, mit langen Monologen auf beiden Seiten, das ist ziemlich ungewöhnlich für Filmarbeiten. Und wir haben im Studio gedreht. Dort gibt es kein Sonnenlicht, keinen Tag – alles wird vom Lichtmeister und dem Kameramann kreiert. An diesen Drehtagen saß ich immer auf demselben Stuhl, auch wenn in der Fiktion Monate oder Jahre zwischen den Befragungen lagen. Dabei die Bögen der Figur mitzudenken und zu berücksichtigen war eine interessante Herausforderung. Der Raum blieb größtenteils unverändert, die Verschiebungen gab es in der Psychologie der Figuren. Diese Reduktion und Konzentration hat mir gut gefallen.
Sie kommen aus Bayern, wo der Fall Ursula Glück damals für großes Aufsehen sorgte. Wie haben Sie sich dem Fall in der Vorbereitung genähert?
Es gab die Überlegung, sich mit dem schriftlichen Gerichtsurteil zu beschäftigen und die Aussagen des Hauptangeklagten und dessen Rechtsanwalts zu analysieren. Ich habe mich dagegen entschieden. Zum einen, um mich unvoreingenommen den eigenen Interpretationen von Thomas Prenn zu nähern und möglichen Widersprüchen zu folgen. Zum anderen, um der Dreierkonstellation mit Nina Gummich den Raum für ein Ensemblespiel zu ermöglichen. Das war ein „Pendeln“ zwischen dem Glauben an die Wahrheit der von uns recherchierten Indizien bei der Nachstellung der Tat auf dem Inka-Pfad. Aber auch dem Zweifel daran, da Thomas Prenn durch seine schauspielerische Auslegung vehement und glaubwürdig an seiner Unschuld festhält. Der Verzicht auf die tatsächlichen Aussagen sollte diese Spannung und Dynamik im Spiel zwischen uns zulassen. Geführt wurden wir dabei von Nina Wolfrum.
Wie unterscheidet sich Ihre Figur in der Ermittlung von Rita Berg? Gab es eine bestimmte Szene mit Ihrer Kollegin, die Ihnen besonders wichtig war?
Die Spannung lag darin, dass Jens Auer bisweilen glaubt, dass Rita Berg mehr wissen könnte, ihm gegenüber etwas verschweigt, oder gar ein persönliches Interesse verfolgen könnte. Dies galt es als Entwicklungslinie im gesamten Spiel vorsichtig in die Beziehung zu Rita Berg zu übertragen. Gegen Ende ergab sich eine Szene, in der wir uns allein auf dem Berg, mehr oder weniger wortlos, das Vertrauen und die Wertschätzung für unser jeweiliges Vorgehen versicherten. Diese Szene ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
Alles begann vor ca. zehn Jahren mit einem Artikel im Fachmagazin „Der Kriminalist“, in dem der damalige Leiter der Mordkommission München, Josef Wilfling, die Ermittlungen zu dem Fall als die aufwendigsten beschrieb, denen er je beiwohnte.
Viele, lange Gespräche mit den Beteiligten waren nötig, um alle Facetten dieses Stoffes zu erfassen. Eine große Hilfe war uns Ursula Glücks Bruder Michael, der uns einen sehr offenen Blick in die damalige Zeit und dem Charakter seiner Schwester ermöglicht hat.
Das alles war nur zu schaffen, weil ich mit Rolf Basedow einen der besten Autoren Deutschlands an meiner Seite hatte. Rolf war immer bereit, noch einen weiteren Rechercheschritt zu gehen, um das Projekt weiterzubringen.
Herausgegeben von der ARD Programmdirektion/ Presse und Information
Redaktion | Ingrid Günther und Mirja Bauer
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Carina Hoffmeister
ARD Degeto Film/ Kommunikation und Presse |
Bildredaktion | Evelyn Frey
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Texte | Nicole Giesa |
Bildnachweis | Westside Filmproduktion/ARD Degeto/TOP Afrika/ Joe Alblas |
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